Als Wanderguide und Achtsamkeitstrainer für Meditation begeistere ich mich auch fürs Natur-Coaching. Hier erzähle ich, warum ich die ersten Schritte zum Natur-Coach gemacht habe.
Eine achtsame Haltung kann physisch und psychisch von dauerhaftem Nutzen sein, indem sie zu mehr Ruhe und Entspannung, mehr Energie und Lebensfreude sowie mehr Selbstvertrauen und Selbstakzeptanz führt. Wer regelmäßig Übungen und Meditationen zur Achtsamkeit durchführt, ist außerdem weniger anfällig für Stress und Angst und entwickelt auf Dauer mehr Mitgefühl mit sich selbst und mit anderen Menschen. Diese Wirkungen wurden in zahlreichen Studien belegt.
Wenn du mein Angebot vielleicht schon kennst oder meine Webseite gerade zum ersten Mal besuchst, hast du sicher erkannt, dass ich die Natur und das Draußensein liebe. Ich schätze die wohltuende Wirkung vom Wandern und das, was dadurch im wahrsten Wortsinn alles „in Bewegung“ kommt. In diesem Artikel schildere ich, was meine Leidenschaft fürs Wandern und Draußensein mit dem Ansatz des Natur-Coachings zu tun hat, was mir daran so gut gefällt und warum Natur-Coaching eine wunderbare Ergänzung zu meiner Tätigkeit als Wander-Guide für meditatives Wandern ist.
Übers Wandern und Achtsamkeit zum Natur-Coaching
Als ich 2017 einen Achtsamkeitskurs in Mindful Based Stress Reduction (MBSR), also achtsamkeitsbasierter Stressreduktion belegte, hatte ich eigentlich gar keinen Stress. Im Job und privat lief es im Großen und Ganzen recht gut. Mein Antrieb, diesen Kurs zu besuchen, war ein anderer: Ich spielte mit dem Gedanken, dass Wandern und Achtsamkeit eigentlich wunderbar zusammenpassen. Wo könnte man Achtsamkeit besser praktizieren als in der freien Natur?
Ich stellte mir vor, wie es ist, wenn ich meine eigene Begeisterung fürs Wandern und die Natur auch anderen Menschen weitergebe. Durch naturnahe Übungen zur Achtsamkeit und durch Meditationen. Diese Motivation speiste sich zudem aus der Tatsache, dass ich von meiner Persönlichkeit her zu so genannten „helfenden Berufen“ neige, wozu man im Allgemeinen auch den Beruf des Coachs zählt. Mir ist es wichtig, anderen Menschen etwas mitzugeben, zu helfen und sie für etwas zu begeistern. Auf einer Wanderung bekam ich dann den Hinweis, dass es da eine Ausbildung zum Natur-Coach gäbe. Ich war sofort begeistert und bemühte Google. Schließlich meldete ich mich zu einem ersten Coaching-Seminar beim Coach und Trainer Carsten Gans an.
Was mich am Natur-Coaching fasziniert
Viele Menschen suchen die Natur, um vom oft hektischen Alltag Abstand zu gewinnen und zu sich zu kommen. Ein Wald, eine duftende Sommerwiese, ein Berggipfel – all das sind Orte der Ruhe und Entspannung, die aufgrund ihrer Armut an äußeren Reizen, wie zum Beispiel Lärm, auch gut für ein Coaching genutzt werden können. In der Natur können Coachees durchatmen, sich besser konzentrieren als in begrenzten Räumlichkeiten und zu neuen, kreativen Lösungen gelangen. Beim Wandern draußen wird der Kopf frei, denn die Bewegung fördert die Problemlösungskompetenz.
Natur-Coaching stützt sich vor allem auf die zusätzlichen Möglichkeiten, die die Natur dem Coach und dem Coachee bietet. Ein Beispiel: Ein Wald ist voller Naturphänomene. Ob Bäume, herumliegende, moosüberwachsene Stämme, ein mit Herbstlaub übersäter Boden, alte Baumstumpfe oder besondere Pflanzenarten – diese Naturphänomene begeistern nicht nur; sie werden auch für die Arbeit im Natur-Coaching benutzt. Im Coaching-Prozess dienen sie als Symbole für eigene Ressourcen, die intuitiv gefunden und ausgewählt werden. Der Coachee beschreibt zunächst ein Natur-Symbol (Ressource) mit möglichst all seinen Sinnen (achtsames Wahrnehmen) und kommt dann über Assoziationen zu eigenen Gedanken und Ideen, was dieses Symbol für ihn und sein Thema (Problem) bedeutet.
Natur-Coaching und Achtsamkeit verbinden
Weil Natur-Coaching auch mit Achtsamkeitstechniken arbeitet, kommt mir dieses Coaching-Konzept besonders entgegen. Bereits heute führe ich auf meinen Wanderungen naturnahe Achtsamkeitsübungen und Meditationen durch, um eine fokussierte Wahrnehmung zu üben – das Wahrnehmen der Natur und sich selbst. Dies lässt sich auch gut in den Coaching-Prozess integrieren, wenn es etwa um das Schärfen der eigenen Sinne geht: Was sieht der Coachee, was riecht, hört und schmeckt er beziehungsweise sie. Welche Gefühle kommen dabei auf?
Das Seminar zum Natur-Coaching hat mir gezeigt, wie sich der Coaching-Prozess nach draußen ins Freie verlagern lässt. Dabei tritt der Coachee vom gewöhnlichen Alltag in eine neue Lernumgebung ein – die Natur. Die Natur, also zum Beispiel ein Wald, stellt dabei den geschützten Rahmen für das Coaching dar.
Coaching ist für mich ein Zukunftsmarkt
Zukünftig möchte ich meine meditativen Wanderungen durch ein zusätzliches Angebot zum Natur-Coaching ergänzen, denn ich bin überzeugt, dass Coaching in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird. Warum also nicht auch in der Natur? Ab und an auf die Hilfe eines Coachs vertrauen, um wichtige Lebensfragen zu bearbeiten oder um Klarheit für Entscheidungen zu bekommen, wird meiner Ansicht nach zukünftig „hoffähiger“ werden. Mein persönlicher Eindruck ist auch, dass immer mehr Menschen Orientierung suchen. Gesellschaftliche Megatrends, wie etwa die Digitalsierung, aber auch die Globalisierung mit all ihren Nebenwirkungen verunsichern zusehends.
Hinzu kommt die Zunahme von Stress, etwa durch eine ständige Erreichbarkeit oder die Beschleunigung der Arbeitstätigkeit aufgrund neuer Technologien in der Arbeitswelt. In der Folge können Fragen auftauchen, die das Gedankenkarussell in Schwung bringen: Ist mein Job noch der richtige oder sollte ich lieber umsatteln? Wie kann ich besser mit Stress umgehen? Wie kann ich Beruf und Familie besser vereinbaren?
Diese und andere (Lebens-)Fragen von Coachees aufzugreifen, um dann mit ihnen gemeinsam in die Natur zu gehen und diese als Lern- und Erfahrungsraum zu nutzen, ist meine Motivation.
Danke für den wertvollen Beitrag zum Thema Coaching in der Natur. Als Coach kann ich bestätigen, dass die Natur neue Wahrnehmungsräume schaffen kann, die einem Coachee neue Perspektiven eröffnen. Gerade auch für Menschen, die unter Stress leiden kann die Natur eine wichtige Kraftquelle sein. Über die heilsame Wirkung des Waldes haben japanische Wissenschaftler lange Zeit geforscht und gesicherte Erkenntnisse gewinnen können. Als Coach ist mir dabei immer wichtig, dass ein Coaching in der Natur genauso professionell durchgeführt wird, wie Coachings in anderen Settings.
Hi Daniel,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, was liegt näher, als in eine heilsame Umgebung einzutauchen und diese für ein Coaching zu nutzen.